Startseite » Benimmregeln Länderübersicht » Kuriose Urteile in Dubai gegenüber Frauen
Im direkten Vergleich zu Saudi-Arabien kann man in den VAE von einer weniger fundamental islamischen Haltung sprechen. Vor allem Dubai hat sich hier im Sinne eine florierenden Tourismus stark geöffnet. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die Religion hier nicht auch stark in die Rechtssprechung spielt. Als relativ problematisch muss man vor allem die Position von Frauen bezeichnen. Es kommt hier immer wieder zu (zumindest für Europäer) sonderbaren Vorfällen. Ich möchte auf zwei Vorfälle Bezug nehmen, welche sich im vermeintlich fortschrittlichen Dubai ereigneten.
Der erste Fall ereignete sich im Jahr 2013. Eine in Dubai arbeitende norwegische Frau ging mit Kollegen feiern und ließ sich schließlich von einem einheimischen Kollegen nach Hause bringen. Der schien das als eine Offerte zu begreifen und vollzog gegen ihren Willen mit ihr sexuellen Verkehr. Die Frau zeigte den Kollegen wegen Vergewaltigung an und wurde selbst von einem Gericht verurteilt. Der Grund: Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe und Falschaussage.
Der Fall löste eine Welle der Empörung weltweit aus und wohl nicht zuletzt deshalb wurde die Frau schließlich begnadigt (!), der mutmaßliche Täter selbst wurde nie verurteilt.
Anfang Dezember 2015 kam es zu einem ähnlichen Zwischenfall. Eine Österreicherin hielt sich während eines Urlaubs in Dubai auf und wurde in einem Hotel von einem Mann aus Jemen zu einer Party eingeladen. Sie folgte seiner Einladung, der Mann verstand das wie im ersten Fall ganz falsch. Er vergewaltigte die Frau in seinem Auto. Auch hier folgt eine für Nichtmuslime unfassbare Entscheidung des Gerichts: der Frau droht wegen außerehelichem Sex eine Haftstrafe. Man riet ihr vor Ort sogar, den mutmaßlichen Vergewaltiger besser zu heiraten um so einer Bestrafung zu entgehen.
In beiden Fällen war auch Alkoholkonsum der Frauen im Spiel, was in Dubai grundsätzlich zu Lasten von Frauen (und nur diesen) ausgelegt wird und alleine schon mit durchschnittlich einem halben Jahr Gefängnis bestraft werden kann.
Beide Fälle lassen erkennen, dass die Frau in diesem Kulturkreis auch nicht annähernd gleichberechtigt behandelt wird. Allerdings bleibt es natürlich auch dabei, dass solche Rechtsprechungen, auch wenn sie für uns unverständlich erscheinen, in diesen Ländern normal sind und einfach den dort geltenden moralischen Ansichten entsprechen.
Ebenfalls zu beachten, ist die Warnung, dass alleinreisende Frauen im Taxi immer hinten Platz nehmen sollen. Grund: setzen sie sich vorne hin, wird das u. U. als sexuelle Offerte an den Taxifahrer aufgefasst!
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