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Reiseknigge Griechenland

Griechenland ist ein Land, das den Anschluss an Europa schon lange geschafft hat. Aber immer noch wird das Land von Traditionen und der jüngeren Vergangenheit geprägt. Man sollte in dieser Hinsicht wissen, dass Griechenland lange Zeit von einer Militärjunta geführt war. Religiös ist das Land vom Orthodoxen Glauben geprägt, der vor allem in ländlichen Gebieten den Alltag bestimmen kann. Gerade dort kann man immer noch eine starke hierarchische Unterscheidung zwischen Mann und Frau feststellen. Die Familie ist hier oft alles, der Familienvater das unumstrittene Oberhaupt. Allerdings nimmt diese traditionelle Ausrichtung auch in Griechenland umso mehr ab, je 'städtischer' das Umfeld geprägt ist. Sehr gerühmt wird die Kinderfreundlichkeit in Griechenland. Kindern wird immer sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet - dies gilt auch für Kinder von Besuchern.

Handschlag

Begrüßung in Griechenland

Typischerweise begrüßt man sich in Griechenland per Händedruck. Wer sich gut kennt, nutzt auch gerne Umarmungen. Als Fremder sollte man sich immer erst einmal zurückhalten und auf das schnelle duzen verzichten. Allgemein grüßt man sich in Griechenland gerne und oft. Da kommt es gut, wenn man selbst die wenigen Begrüßungsfloskeln anwendet: ja sas - hallo, chalimära - guten Tag oder chalispära - guten Abend, kalinichta - gute Nacht. Grundsätzlich vorsichtig muss man mit Handzeichen sein - siehe Hinweise unten.

Einladung

Eingeladen werden in Griechenland

Einladungen werden gerne ausgesprochen. Man bringt ein kleines Geschenk mit, vorzugsweise Blumen und etwas alkoholisches. Einladungen sollte man nicht ausschlagen, das kann als Beleidigung verstanden werden. In Griechenland ist man zwar nicht sehr pünktlich, aber wer eingeladen wird, der sollte die akademische Viertelstunde Verspätung nie überschreiten. Abendeinladungen werden normalerweise ab 21.00 Uhr ausgesprochen, man bleibt dann in der Regel bis Mitternacht. Griechen werden auch gerne eingeladen, und sie nehmen das auch wörtlich. Wenn man Gastgeber in sein Heimatland einlädt, dann kommen sie auch gerne.

Dresscode

Kleidung in Griechenland

Grundsätzlich legt man in Griechenland Wert auf gute Kleidung. Man ist zwar durch die vielen Touristen einiges gewohnt, dennoch mögen viele Griechen die typische Urlauberkleidung nicht. In Kirchen und vergleichbaren Einrichtungen sollte man sich immer ordentlich kleiden, Frauen sollten sowieso nicht zuviel vom Körper zeigen. Grundsätzlich werden Frauen in knapper Bekleidung oft etwas verurteilt. Zu knappe Bekleidung wird von Griechen in der Regel als Zeichen einer niedrigen Bildung interpretiert! Wenn man sich in ländlichen Regionen bewegt, dann sollte man unbedingt auf angemessene Kleidung achten und nicht zuviel Blöße zeigen.

Dresscode

FKK, Oben Ohne Baden in Griechenland

Grundsätzlich ist FKK eigentlich nicht erlaubt, Oben Ohne Baden wird auch nicht gerne gesehen. Aber: man hat sich auch an den Wünschen der Besucher orientiert. So findet man mittlerweile auch gesonderte FKK-Bereiche (vor allem auf den griechischen Inseln) und an normalen Stränden tummeln sich Oben-Ohne Badende. Man toleriert das, aber man sollte als Besucher immer bedenken: viele Griechen fühlen sich dadurch gestört.

Essen

Essen und Trinken in Griechenland

Beim Essen gibt es wenige Konventionen. Man erhält mittags und abends große Speisen, der Ouzo ist oft obligatorisch. Er wird meist mit Wasser aufgefüllt, sodass er seine milchige Färbung erhält. Mittags wird normal zwischen 12.00 und 15.00 Uhr gegessen, abends ab 21.00 Uhr bis ca. 24.00 Uhr. Im Lokal ruft man den Kellner normal nicht, man streckt nur den Arm aus und gibt Zeichen.

Trinkgeld

Trinkgeld in Griechenland

Trinkgelder sind in Griechenland üblich und werden auch erwartet. Allerdings braucht man in Restaurants normalerweise kein Trinkgeld geben, hier ist das Trinkgeld im Preis inbegriffen. Man kann etwas vom Rückgeld liegen lassen, aber nie mehr als 5% des Rechnungsbetrags.

Unterhaltung

Unterhaltung in Griechenland

Der Grieche sprich durchaus gerne und auch laut, oft gestikuliert er stark. Häufig fällt man sich in Griechenland auch einfach ins Wort, das ist nichts verwerfliches. Deshalb sollte man als Gast aber selbst nicht anfangen, die griechischen Sitten einfach nachzuahmen, d. h. lautstark zu reden und wild zu gestikulieren. Vor allem ist es so, dass einige bei uns harmlose Gesten in Griechenland eine ganz andere Bedeutung aussagen und nicht selten beleidigend sein können. Sagt ein Grieche "Ne", so heißt das übrigens "ja"! Nickt der Grieche mit dem Kopf bzw. führt eine Aufwärtsbewegung mit dem Kopf aus, so heißt das Nein! Einige Themen sollte man als Besucher aussparen. In jedem Fall tabu ist die Thematisierung von allem, was mit der Türkei bzw. der bekannten Probleme mit der Türkei und vor allem Zypern zu tun hat. Grundsäztlich vorsichtig sein sollte man auch, wenn es um das Thema Mazedonien geht. Mazedonien bzw. Makedonien ist griechisch. Ein Nachbarland mit dem Namen exisitiert für Griechen faktisch nicht- mittlerweile wird es auch von den Vereinten Nationen offiziell als Former Yugoslav Republic Of Macedonia (F.Y.R.O.M) geführt. Aus aktuellem Anlass sollte man auch darauf hinweisen, dass die Thematisierung der Finanzkrise Griechenlands unnötig ist. Vor allem deshalb, weil die griechischen Bürger hier eher Opfer der Krise sind und weniger Verursacher, wie uns einige Boulevardblätter weismachen wollen.

Handzeichen

Vorsicht mit Handzeichen

In Griechenland wird praktisch jede Bewegung mit der offenen Handfläche, die gegen eine Person gerichtet wird, als eine große Beleidigung verstanden. Man sollte hier grundsätzlich vorsichtig sein, auch beim Winken oder Verabschieden sollte nie die Handinnenfläche gegen andere gerichtet sein. In Griechenland wird dieses Entgegnen der offenen Handinnenfläche mit gespreizten Fingern als "moutza" bezeichnet. Sie gilt als eine der schlimmsten Beleidigungen überhaupt. Zuletzt mussten die Politiker im Zusammenhang mit der Finanzkrise diese Beleidigung immer wieder über sich ergehen lassen. Je näher man sich dabei dem Gegenüber mit seiner Handinnenfläche nähert, umso größer wird der Grad der Beleidigung. Im modernen Griechenland ist jede Bewegung mit der offenen Handfläche eine extreme Beleidigung. Selbst beim Abschiedswinken wird die Hand nach innen gerichtet.

Grundsätzlich vorsichtig sein sollte man mit dem Zeigen von Fingern. Je nach Kontext kann dies klassisch als eine geplante sexuelle Handlung an der Schwester eines Gegenübers gedeutet werden. Ganz interessant: das bei uns typische Zeichen für o.k. (Daumen und Zeigefinger werden zum Ring geformt, die anderen Finger nach oben abgespreizt) steht in Griechenland eher für das Zeigen des Stinkefingers.

Fotografieren

Fotografieren in Griechenland

Griechenland ist zwar ein modernes Land, aber Fotografieren unterliegt doch einigen Besonderheiten. Es ist davon abzuraten, militärische Anlagen oder politische Einrichtungen einfach so zu fotografieren. Auch wenn man Einheimische fotografieren will, sollte man sie immer vorher um Zustimmung bitten. Das wird erwartet, und wer fragt, der erhält in der Regel immer die Erlaubnis dazu.

Allgemeines zu Griechenland

Auch wenn man in Restaurants mittags essen kann, so gilt im ganzen Land mehr oder weniger eine Mittagsruhe von 13.00 bis 17.00 Uhr. In der Zeit geht wenig bis nichts und man sollte die Mittagsruhe unbedingt achten. Fast in ganz Griechenland gibt es übrigens immer wieder Probleme mit der Wasserversorgung. Wasser ist ein kostbares Gut, mit dem man auch als Tourist sorgsam umgehen sollte. Vor dem Trinken von Leitungswasser wird allgemein gewarnt, es kann mit Bakterien belastet sein. Weniger macht das scheinbar aus, wenn man es mit dem Ouzo trinkt. Der Ouzo scheint auch hier ein Wundermittel zu sein.


Weitere Infos zum Thema Griechenland

» Urlaub Wegweiser Griechenland: Weiterführende Infos zu Griechenland.

» Optimale Reisezeit Griechenland: Informationen zur optimalen Reisezeit für Griechenland.


 

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